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Weiterbildung On-Demand – Nachbericht zur 1. Konferenz „Weiterbildung in und für Oberfranken“

Am 4. April 2019 fand an der Universität Bayreuth die 1. Konferenz „Weiterbildung in und für Oberfranken“ statt. Geladen hatten gemeinsam mit der Universität Bayreuth die Campus-Akademie für Weiterbildung, die Handwerkskammer für Oberfranken, die Industrie- und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth und die Industrie- und Handelskammer zu Coburg. An der Konferenz nahmen 60 Akteure und Unternehmer im Bereich der Fort- und Weiterbildung teil. Organisiert wurde die Veranstaltung im Forschungsprojekt QuoRO, an dem neben der Universität Bayreuth auch die regionalen Wirtschaftskammern als Projektpartner beteiligt sind. Bei QuoRO, der konzertierten Qualifizierungsoffensive der Region Oberfranken zur Weiterbildung von Fachkräften für die Zukunft, handelt es sich um ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Weiterbildungsprojekt zur Mobilisierung von Fachkräften durch bedarfsgerechte Weiterbildungsangebote.

Eröffnet wurde die Konferenz von Prof. Dr. Stefan Leible, Präsident der Universität Bayreuth, der in seiner Ansprache auf den Bevölkerungsrückgang und den damit einhergehenden demographischen Wandel in der Region Oberfranken aufmerksam machte. „Durch Weiterbildung lässt sich diesen Herausforderungen begegnen“, so Leible. Für Prof. Dr.-Ing. Dieter Brüggemann, Projektleiter von QuoRO und Mitveranstalter der Konferenz, war es deshalb erklärtes Ziel der Veranstaltung, diejenigen Menschen zusammenzubringen, „die mit Weiterbildung in der ein oder anderen Weise zu tun haben“. Megatrends wie der demographische Wandel, der Klimawandel und die Digitalisierung implizierten laut Brüggemann einen hohen Weiterbildungsbedarf. Dies geschehe laut Brüggemann schon jetzt durch die Realisierung von bedarfsgerechten Weiterbildungskonzepten.

Als dritter Redner trat Rainer Beck, Geschäftsführer der Handwerkskammer für Oberfranken, auf. Im Mittelpunkt seines Vortrags stand die Frage, wie sich Weiterbildung in den letzten Jahren verändert habe und wohin sie sich in Zukunft weiterentwickeln müsse. „Die Anforderungen an den Beruf sind einem ständigen Wandel unterzogen“, so Beck. Eine stetige Aktualisierung und Weiterentwicklung des Wissens sei deshalb unabdingbar. Allerdings werde der daraus resultierende Weiterbildungsbedarf in den meisten Unternehmen bislang eher spontan ermittelt, wie Beck anhand einer aktuellen Studie der Handwerkskammer für Oberfranken aufzeigte. Als Ursachen dafür, dass Weiterbildungen möglicherweise nicht stattfinden, wurden die fehlende Zeit zur Freistellung, ein geringes Budget oder aber die Entfernung zum Schulungsort angegeben. Dennoch: „Der Weiterbildungsbedarf ist bereits jetzt sehr hoch und auch in Zukunft wird er weiter ansteigen“, prognostizierte Beck.

Im vierten und letzten Vortrag informierte Michael Renz, Geschäftsführer der Campus-Akademie für Weiterbildung, über Perspektiven und Angebote wissenschaftlicher Weiterbildung. „Hochschulen sind nach wie vor Nischenanbieter im Bereich der Weiterbildung“, erklärte Renz. Die Nachfrage nach hochschulischer Weiterbildung sei jedoch speziell in den Bereichen Informatik, Medizin und Gesundheit sowie Soft Skills hoch.

In den anschließenden Workshops diskutierten die Konferenz-Teilnehmer in zwei Arbeitsgruppen. In Arbeitsgruppe 1 stellten Susanne Sczogiel vom Fraunhofer SCS und Falko Künkel vom Lehrstuhl Umweltgerechte Produktionstechnik der Universität Bayreuth in zwei Impulsvorträgen die beiden Projekte „Future Digital Job Skills“ und „Digitale Transformationswerkstatt“ vor. Im Anschluss an die Impulsvorträge waren die Teilnehmer dazu angehalten, in Kleingruppen zu erarbeiten, welche Prozesse mit der Digitalen Transformation im Berufsleben einhergehen und welche Kompetenzen Arbeitnehmer für den digitalen Wandel mitbringen müssen.

Arbeitsgruppe 2 setzte sich in der Zwischenzeit mit der Frage auseinander, wie Unternehmen die Vorteile der Weiterbildung ihrer Beschäftigten kommunizieren. Zuvor hielt Petra Seidler, Personalleiterin der RAPS GmbH & Co KG, einen Impulsvortrag. Im praktischen Teil des Workshops diskutierten die Teilnehmer darüber, welche Themen berufsbegleitende Weiterbildung behandeln sollte und welche Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Durchführung der Weiterbildungsmaßnahmen förderlich sind.

Zum Abschluss der Veranstaltung wurden die Ergebnisse der Workshops für das Plenum noch einmal zusammengefasst. Nach den Schlussworten der beiden Veranstalter seitens der Universität Bayreuth Prof. Dr.-Ing. Dieter Brüggemann und Prof. Dr. Manfred Miosga hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich zu vernetzen. Was bei dieser Konferenz wohl alle gelernt haben: Weiterbildungsanbieter müssen selbstkritisch bleiben, wenn Theorie und Praxis in Zukunft besser verzahnt werden sollen. Besonders muss es darum gehen, weitere zielgruppen- und themenspezifischen Weiterbildungsangebote zu entwickeln. Zudem ist es nötig, diejenigen Akteure, die das Thema Weiterbildung zwar heute schon betrifft, die sich damit jedoch noch nicht aktiv auseinandergesetzt haben, stärker dafür zu sensibilisieren.

Einen ausführlichen Bericht inklusive weiterer Informationsmaterialien zum Download finden Sie hier.

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